In Topform in die Zukunft
DJK-VBRS will einen hauptamtlichen Vorstand einrichten
Von Frank Wittenberg - AZ Coesfeld vom 05.09.2020
Coesfeld. Der 100. Geburtstag im kommenden Jahr rückt immer näher – was aber nicht allein zu einem verklärten Blick in die Vergangenheit führen soll, im Gegenteil. „In das zweite Jahrhundert unseres Vereins wollen wir modern aufgestellt starten“, betont Heinz Rengshausen. Denn sicher sei: „Das klassische Modell der Führung eines Vereins aus den Zeiten der Dorfvereine funktioniert in
unserer Größenordnung mit rund 6000 Mitgliedern nicht mehr.“ Deshalb will die DJK Coesfeld-VBRS mit einem hauptamtlichen BGB-Vorstand in die Zukunft gehen.
Ein besonderer Schritt, der aber nicht durch die Corona-Situation entstanden sei. „Seit 2018 haben wir uns mit diesem Thema schon intensiv beschäftigt“, erläutert Rengshausen, der bisher mit seinen Stellvertretern Klaus Dehling, Gerd Emrich und Ludger Kleinschnitker den BGB-Vorstand gebildet hat.
Ein Gremium, das bislang locker auf insgesamt rund 60 Stunden ehrenamtliche Arbeit in der Woche gekommen sei – plus die Zeit, die weitere bereits in der Hauptamtlichkeit tätige Funktionsträger in der DJK Eintracht einbringen. „Das ging so lange im Ehrenamt gut, weil wir die Personen mit dem entsprechenden Fachwissen und der Bereitschaft, sich so umfassend einzubringen, über die vielen Jahre hatten“, erklärt Emrich.
Aber allein das Finanzvolumen, mit dem es ein Verein in dieser Größe zu tun habe, sei ehrenamtlich nicht mehr zu verantworten, betont Klaus Dehling: „Andere Vereine mit dieser Mitgliederzahl haben den Schritt in die Hauptamtlichkeit schon vor Jahren unternommen. Deshalb haben wir uns unter anderem bei TSC Eintracht Dortmund und TV Jahn Rheine informiert.“
Mit dem Ergebnis, dass die Mitglieder im Rahmen der Delegiertenversammlung am kommenden Montag (7. 9.) folgenden Vorschlag zur Abstimmung über die neue Organisationsstruktur vorgestellt bekommen: Geführt werden soll die DJK Coesfeld künftig von einem hauptamtlichen BGB-Vorstand mit bis zu drei Mitgliedern. „110 Stunden pro Woche sind dafür angesetzt“, erklärt Rengshausen. „Zwei Mitarbeiter mit jeweils 40 und einer mit 30 Stunden.“ Darüber hinaus werde ein Präsidium eingerichtet mit bis zu fünf ehrenamtlichen Mitgliedern, das unter anderem den BGB-Vorstand in seiner Geschäftsführung und in der Wahrnehmung der Aufgaben zur Vereinsführung überwache, zudem den BGB-Vorstand bestelle respektive abberufe sowie den Entwürfen der Haushaltspläne des BGB-Vorstandes zustimmen müsse. „Dieses Präsidium wiederum wird von der Delegiertenversammlung gewählt.“ Hinzu komme eine Fachbeirat Sport, bestehend aus den Abteilungs- und Ausschussleitern. „Dieses Gremium in unserem Führungskonzept ist eher einmalig im Vergleich zu vergleichbar hauptamtlich geführten Vereinen, soll aber die besondere Bedeutung der direkt für
den Sport- und der weiteren Aktionsbereiche des Vereins verantwortlichen Sportexperten deutlich machen und ihnen ein adäquates Mitspracherecht einräumen“, führt Rengshausen dazu aus.
Eine Menge Arbeit sei das für den geschäftsführenden und den Hauptvorstand im Vorfeld gewesen, weil eine umfassende Satzungsänderung erforderlich sei, blickt Heinz Rengshausen zurück.
„Wir sehen diese Neustrukturierung aber als Notwendigkeit an“, betont er. Denn über allem stehe der Wunsch, die DJK bestens aufgestellt in das Jubiläumsjahr 2021 und weit darüber hinausgehen zu lassen.